AURO-Classic-Edition-Tradition-mit-Zukunft-04.2014(b)

11 Herkunft: Indien Schellack - Die harzige Substanz der kleinen Lack- schildlaus Ob als Politur, zur Restau- rierung und Pflege von Möbeln, in der Medizin oder für die von 1900 bis in die 1960ger Jahre her- gestellten Schallplatten: Schellack ist auch bis heute in zahlreichen An- wendungen zu finden. Dabei spielt die circa 5 mm kleine, weibliche Lackschildlaus die größte Rolle: Sie sticht die Rinde der Zweige vom Malabar-Lack- baum oder anderen Arten an und verarbeitet den Pflanzensaft zu einer harzigen Substanz, auch Gummilack genannt. Gewinnung Die Lackschildläuse Kerria lacca leben auf Malabar-Lackbäumen, Pappelbäumen oder anderen Pflanzenarten, die im indischen Subkontinent zu finden sind. Auf saftreichen, jungen Trieben der Bäume werden die Schildläuse gezüchtet, da sich die Tiere vom Pflanzensaft des Baumes ernähren. Die weiblichen Tiere, die in Kolonien leben, stechen die Rinde der Zweige an und neh- men erhebliche Mengen Pflanzensaft, auch Pholem- saft genannt, auf. Der von ihnen verarbeitete Saft der Wirtspflanze wird über ein Sekret ausgeschieden und bildet auf den Oberflächen der Zweige eine feste Kruste. Gleichzeitig wird mit der Harz- schicht die Brut der Insekten vor extremen Temperaturen und vor Feinden geschützt. Da der Lebenszyklus des Insektes sechs Monate beträgt, kann zwei Mal im Jahr geerntet werden. Die Zweige mit dem Lack, auch Stock- lack oder Gummilack genannt, werden abgeschnitten und das Harz wird von den Blättern getrennt. Das Produkt wird mehrfach gewaschen, umgeschmolzen und zu einer dünnen Haut ausgezo- gen. Nach dem Trocknen zerbricht die Haut und man erhält den Blätterschellack. Nutzung bei AURO Es gibt neben dunkelrotem (Rubinschellack) auch gelben (Lemon- schellack) und viele andere Sorten, wobei der helle Schellack sich für die Farben- und Lackindustrie am besten eignet. Für ein Kilo- gramm Schellack benötigt man die Ausscheidungen von mehr als 300.000 Lackschildläusen. Mit den AURO -Produkten classic edition Schellack-Klarlack, samtmatt und Schellack-Klarlack, glänzend bekommen Möbel und Musikinstrumente einen Schutz, da sie die Oberfläche natürlich abdichten. Während der Verarbei- tung und bei sonstigem Gebrauch ist Schellack nicht gesund- heitsgefährdend und bietet sich als erneuerbarer und gut abbau- barer Ersatz für erdölhaltige Lacke in der Holzverarbeitung an.

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