AURO-Classic-Edition-Tradition-mit-Zukunft-04.2014(b)

16 Carnaubawachs - Wachs vom Baum der Weisheit Heutzutage erfährt das wertvolle Carnaubawachs von der brasilianischen Carnaubapalme, auch Fächerpalme genannt, eine Renaissance. Es erfreut sich immer grö- ßerer Beliebtheit, da das natürliche Wachs vielsei- tig einsetzbar und frei von jeglichen Duft- stoffen ist. Als konsistenz- und glanzge- bender Zusatz in Salben, Cremes und Lippenstiften oder auch als Bestandteil von Tabletten und Drageeüberzügen sowie in Pflegewachsen wird das hell gelbliche bis grüne Wachs der jungen Palmenblätter verwendet. Bereits die brasilianischen Tremebè-Indianer waren sich schon vor etwa 300 Jahren über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bewusst und bezeichneten die bis zu 15 Meter hoch wachsende Palme als „Baum der Weisheit“. Die kommerzielle Bedeutung der Carnaubapalme entwickelte sich erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Insbesondere der Stamm und das Wachs entwickelten sich zum Exportschlager. Vom Ernten und Gewinnen des Wachses Das Carnaubawachs befindet sich vor allem an den jungen Blättern dieser Palme, sie sind von beiden Seiten mit zahl- reichen Wachsschüppchen bedeckt. Das Blatt scheidet sie aus, um sich damit vor Verdun- stung zu schützen. Durch das Abschaben oder Auskochen der Palmenblätter der Carnauba- palme wird das wertvolle Car- naubawachs gewonnen. Das Wachs, das unter den natür- lichen Wachsen den höchsten Schmelzpunkt (circa 85 °C) und einen hohen Flammpunkt (circa 300° C) hat, wird während der Trockenzeit abge- baut. Von Sep- tember bis März schneidet man sechs bis acht Blätter von der Carnaubapalme ab. Durch das Schrumpfen der Blätter in der heißen Jahreszeit lockern sich die Wachsschüppchen. Diese werden nun abgeklopft oder maschi- nell entwachst. Durch Vorsortierung der Blätter nach Alter wer- den die verschiedenen Farbstufen des Wachses vorbestimmt. Je älter die Blätter, desto dunkler das gewonnene Wachs. Bereits am Ernteort werden sie getrocknet und gedroschen oder aber feucht gehalten und zur Weiterverarbeitung in eine Fabrik gebracht. Eine Carnaubapalme produziert nur 150 - 180 g Wachs pro Jahr. Dies entspricht einer Ausbeute von 5 g Wachs pro 100 g Blattmaterial oder 1 kg Wachs wird aus 200 - 300 Blättern gewonnen. Das Wachs wird in Europa mit speziellen Verfahren gereinigt und gebleicht und dabei zu schmutz- und wasserfreiem Carnauba- wachs verarbeitet. Bei AURO wird das Carnaubawachs bei der Herstellung von clas- sic edition Boden-Pflanzenwachs, classic edition Bodenpflege, classic edition Schellack-Klarlack, samtmatt und bei der classic edition Arvengeist-Möbelpolitur eingesetzt. Es ergänzt durch seine besondere Härte die mechanische Belastbarkeit aller weichen Wachse. Fußbö- den und Möbel bekommen einen herrlichen Glanz. Herkunft: Brasilien • Konsistenz- und glanzgebender Zusatz in Salben • Bestandteil von Tabletten und Drageeüberzügen • Zur Herstellung von Kerzen und Schallplatten • Als Politur in der Autoindustrie • Beschichtung von Zitrusfrüchten • Beim Papier veredeln zum Glätten der Oberfläche Sonstiger Nutzen von Carnaubawachs

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