AURO-Classic-Edition-Tradition-mit-Zukunft-04.2014(b)

19 Herkunft: Österreich AURO lässt den Lärchenharz- balsam von seiner österrei- chischen Dependance AURO Naturfarben GmbH im Kärn- tner Gurktal selbst sammeln und raffinieren. Die direkte Erzeugung durch den Verar- beiter garantiert eine baum- schonende und durchgängig kontrollierte Gewinnung. Erstmalige Anbohrung der Bäume Es werden nur Bäume genutzt, die bereits circa 80 bis 120 Jahre alt sind und innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre gefällt wer- den. Erstmalig wird die Bohrung im Frühjahr am Fuße des Baum- stammes vorgenommen und ist ein mühsamer und kräfterau- bender Arbeitsvorgang. Die Harzbohrungen nutzen den Wald- besitzern in mehrfacher Hinsicht: Beim Anbohren der Stämme werden auch kranke Bäume ausfindig gemacht. Es wird die von der Sonne erwärmte Südseite des Baumes angebohrt, weil Wärme die Harzbildung und den leichten Abfluss des Harzes för- dert. Der 50 - 80 cm lange Bohrkanal schneidet die Harzrisse an und dient zugleich als Sammelbehälter für das aus den Rissen zufließende Harz. Bis zur eigentlichen Harzentnahme ist noch Geduld erforderlich, denn zwischen dem Anbohren und der ersten Harzgewinnung vergehen in der Regel zwei Jahre. Das erste geerntete Harz ist am wertvollsten, es ist glasklar und wird extra gesammelt und weiterverarbeitet. Später findet es seine Anwendung in Künstlerfarben. Am Lärchenstamm werden im Gegensatz zur Harzung bei an- deren Koniferen keine Flächenschnitte in das Splintholz einge- bracht. Das sogenannte „Pechen“ erfolgt bei Lärchen heute nach dem „Tiroler Bohrverfahren“ mittels einer Motorbohrgarnitur (Gewicht: 10 kg). Ein versierter Harzer („Pechzieher“) kann unter günstigen Bedingungen bis zu 200 Stämme pro Tag anbohren. Die Europäische Lärche, der einzige Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln abwirft, wurde „Baum des Jahres 2012“. Er hat tiefe Wurzeln, die vor allem bei Sturm die Stand- festigkeit garan- tieren, so dass er auch auf Steilhän- gen wachsen kann. Da die Lärche lichtbedürftig, leichtsamig und winterfrosthart ist, besiedelt sie sehr leicht höhere Berglagen und erträgt den starken Temperaturwechsel in 300 - 2400 Meter Höhe besser als andere Holzarten. Lärchen können uralt werden: In Blitzingen im Wallis wurde vor einigen Jahren ein 30 Meter hoher Baum mit 686 Jahresringen gefällt. • Herstellung elastischer Schutzlacke • Kitten und Verkleben von Linsen (Optikindustrie) • In der Kosmetikindustrie • Im Malerhandwerk • In Salben gegen schlecht heilende Wunden • Wickel zur Entspannung und Schmerzlinderung Sonstige Nutzung von Lärchenharz

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