AURO-Classic-Edition-Tradition-mit-Zukunft-04.2014(b)

6 Drachenblut - Das rote Harz vom Drachenbaum Sokotra, eine Insel im nordwestlichen Indischen Ozean, am Ostausgang des Golfs von Aden, ist die Heimat der Drachen- baumart Dracaena cinna- bari , eines Reliktes der Kreidezeit. Ursprünglich wurde nur das von der Insel stammende rote Harz des Drachenbaums als Drachenblut bezeichnet, später wurde der Begriff auf andere Drachenbaumarten ausge- dehnt. Das Naturharz wird als Beschichtungs- werkstoff und Farbstoff verwendet. Bereits im Seehandelsregister des 1. Jahrhunderts für den Stillen Ozean wurde Sokotrisches Drachenblut erwähnt und über die Weihrauchstraße gehandelt. Das heutige Drachenblut kommt vornehmlich aus Südostasien. Die Drachen- bäume bilden zum Teil dicke Stämme mit bis zu mehr als 10 Me- tern Umfang und die Krone ist domförmig. Gewinnung Sokotrisches Drachenblutharz schwitzt aus dem Stamm aus und wird ähnlich wie Naturgummi geerntet, indem die natürlichen Sickerrisse vergrößert werden. Das eintrocknende Harz wird aber vom Baum gekratzt. Das Ein- sammeln des rotbraunen Har- zes geschieht zum Beispiel auf der Insel Sokotra unmittelbar nach der Regenperiode. Da die Insel eine Sommer- und Winter-Regenzeit hat, gibt es zwei Ernten in einem Jahr. Ostindisches Drachenblut kommt heute meistens aus Südindien, Borneo, Sumatra und von den Molukken. Gewonnen wird es aus der Hülle reifer Früchte. Diese sind scharlachrot, etwa 2 cm groß und stehen in dichten Trauben. Nach der Reife quillt das Dra- chenblut heraus und trocknet ein. Die Früchte werden in Säcke gefüllt und das Harz abgeschüttelt. Bei AURO kommt das Drachenblut, welches aus Indien und Indo- nesien stammt und aus dem Harz des Drachenbaums gewonnen wird, in der classic edition Drachenblut-Beize vor. Die Farbstoff- beize aus Drachenblut und Alkohol dient der farblichen Gestal- tung von Holz. Sonstige Verwendung Im Geigenbau und der Tischlerei sowie der Restaurierung ver- wendet man Drachenblut für Lacke, getönte Firnisse und Farb- mischungen. Feinstes Drachenblut ähnelt Krapplack. Verwendet wurde früher Drachenblut äußerlich bei Skorbut und in der Wund- behandlung als Antiseptikum oder Atemwegserkrankungen, sowie als Räucherwerk und in der Einbalsamierung. Seine medizinische Bedeutung hat es verloren, in der chinesischen Medizin findet es noch Verwendung. Herkunft: Indien/Indonesien

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